13.06.17 Fischereireservat La Gomera

Die Inselregierung von La Gomera hat am 02.06.17 angekündigt, dass der spanische Staat im Planungsprojekt seiner Ausgaben für 2017 die Summe von 1 Million Euro für ein Fischereireservat vor der Küste La Gomeras bereitgestellt hat.

Die Rotbrassse (Pagellus erythrinus) ist ein bekannter Speisefisch

Dieses Geld stehe für die Durchführung der vorgeschriebenen Vorab-Studie für die Einrichtung des Fischereireservates bereits jetzt zur Verfügung. Für den laufenden Betrieb des Schutzgebietes wären weitere 600.000 bis 900.000 Euro pro Jahr notwendig.

Es würde sich um die zweitgrösste Fischereischutzzone Spaniens handeln, da insgesamt 25.000 Hektar geplant wären.

Dies kündigte die Inselrätin für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei Rosa María Chinéa in der Vollversammlung der Inselregierung an.

Glücklicherweise ist die Einrichtung von Schutzgebieten auf den Kanaren in den letzten Jahren besser geworden. Das Fischereischutzgebiet auf El Hierro wird von allen sehr gelobt, das Schutzgebiet von La Palma hat die Erträge in den letzten Jahren ebenfalls gesteigert. Im Schutzgebiet von Lanzarote wurde vermutet, dass nicht genug Mittel zur Überwachung der geltenden Regelungen zur Verfügung steht, so dass die Kontrolle von unerlaubter Fischerei nicht ausreicht.

Die grünen Bereiche sind Meeresschutzgebiete für Tümmler und Unechte Karettschildkröte, in dem Fall GGB’s der EU.

Umso erstaunlicher, dass diese Strategie nicht weitergeführt wird: die Fischereischutzgebiete vor der Küste Teneriffas, jeweils im Bereich des Tenogebirges und des Anagagebirges, sind bereits 2005 ausgeschrieben worden, haben aber nie wirklich das Licht der Welt erblickt, auch wenn sie hier, zusammen mit dem von La Gomera, nochmal angekündigt wurden. Die erforderlichen Studien wurden zwar gemacht, aber der erforderliche Konsenz bei allen Beteiligten wie den Fischern, den Sportfischern, dem Tourismus und der lokalen Bevölkerung konnte nie erreicht werden. Vor allem die Sportfischer stellen sich quer. Und die Politiker zählen Stimmen: Während im Bereich des Anagagebirges grob geschätzt 40 professionelle Fischer ihren Fang einbringen, gibt es allein in Santa Cruz 6000 gemeldete Freizeitboote.

Im Falle der GGB’s, der Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung der EU sieht es nicht besser aus. Auf der Karte oben sind die jetzigen Gebiete zwar ausgezeichnet, aber keines davon geniesst einen effektiven Schutz. In allen Fällen ist das Geld für die Studien  ausgegeben worden, aber abgesehen davon ist nichts Spürbares passiert. In dem Zusammenhang mag es nicht verwundern, dass beteiligte Wissenschaftler erstmal für die Einrichtung weiterer Schutzgebiete plädieren, statt einen effektiven Schutz in den bestehenden Gebieten zu fordern.

Vogelschutzgebiete im Meer bei den Kanaren

Es bleibt also abzuwarten, ob diese in der Basis positive Notiz wirklich Positives bringt. Bei der Zahl der derzeit vor den Küsten Valle Gran Reys auffahrenden Sportfischern, die am Samstag die Zahl der ebenfalls recht zahlreichen Fischerboote aufgewogen hat, kann man sich jedenfalls vorstellen, welchen Einfluss dieser Zweig auch hier hat.