Risiken

Hier sind nicht die Umweltrisiken gemeint, sondern die Risiken, die das Meer für den Menschen birgt. Die grössten Gefahren gehen sicher von der Unkenntnis und der Überheblichkeit der Nutzer aus.

Wellen an der Playa del Inglés, Valle Gran Rey

Das Gefährlichste im Meer sind nicht die Tiere, die in so grosser, unbekannter Vielfalt an der Küste leben. Richtig gefährlich ist die Unvernunft, mit der sich viele Leute in die teilweise sehr grossen Wellen stürzen, ohne die Strömungen oder eventuell unter Wasser befindliche Felsen zu kennen.

Häufig findet man an den Küsten Teneriffas, vor allem auf der Nordseite der Insel, gleichzeitig verschiedene Wellen, die an verschiedenen Bereichen des Nordatlantiks entstanden sind. Wenn sich deren Frequenz überlagert, kann es plötzlich zur Bildung einer deutlich grösseren Welle kommen, die ungeahnte Macht haben kann. Jährlich sterben mehr Touristen und Angler in den Wellen als im Strassenverkehr, weil Sie von Wellen oder Strömungen mitgerissen werden.

Sehen Sie sich also die Wellen erst eine halbe Stunde an, bevor Sie das tolle Foto machen. Nur mit Vorsicht sollte man z. B. in Playa del Inglés ins Wasser gehen oder überall dort, wo der Küste vorgelagerte Felsen, je nach Wellengang, zur Bildung von teilweise sehr starken Kreiselströmungen führen können.

Eine Gasblase hält Portugiesische Galeeren an der Oberfläche

Sollten Sie einmal in eine starke Strömung geraten, schwimmen Sie nie dagegen an, sondern quer! Schauen Sie sich den Strömungsverlauf hier etwas genauer an.

Unter den Tieren sollte man vor allem die Portugiesische Galeere beachten. Wenn welche da sind, findet man meist schon die am Strand angespülten Tiere, bevor man ins Wasser geht. Dann sollte man schon mal genauer hinsehen, ob noch einige an der Oberfläche treiben.

Immer wieder werde ich gefragt, ob es in diesen Gewässern Haie gibt. Meine Antwort kommt aus dem Fischkatalog von Alberto Brito: Etwa 60 Arten. Darunter sind alle bekannten Haie, Tigerhai, Weisser Hai, Hammerhai, Walhai, etc. Allerdings kommen die gefährlichen Arten hier einfach zu selten vor, um ein wirkliches Risiko darzustellen. In meinen bald 25 Jahren hier habe ich neben dem beim Tauchen recht häufig zu beobachtenden Engelshai keinen einzigen unter Wasser sehen können. Recht häufig kann man in der Nähe der Oberfläche Hammerhaie beobachten, allerdings sind sie scheu, wenn man ins Wasser geht.

Der Blauhai (Prionace glauca) ist zwar im offenen Wasser häufiger, gehört aber scheinbar nicht zu den gefährlichen Arten.

In den letzten beiden Jahren sind drei Bisse von Haien vor der Küste Gran Canarias bekannt geworden, scheinbar handelte es sich um einen Makohai und einen Seidenhai.

Im letzten Sommer ist hier viel über eine Algenplage und die Auswirkungen von eventuell eingeleiteten Abwässern geredet worden. Lesen Sie dazu besser den ausführlichen Bericht in den Beiträgen über die Algenpest unter „Aktuelles„.