Walfang

Es liegt auf der Hand, bei den Bedrohungen zuerst an die direkte Jagd zu denken, schliesslich wurden verschiedene Populationen bis zur Ausrottung gejagt. Allerdings ist diese Bedrohung stark zurückgegangen und in Zeiten der Nahrungskonkurrenz und Verschmutzung der Meere nicht mehr so relevant.

Walfangstation Grytviken, Südgeorgien

Geschichte des Walfangs

Nordspanische Fischer hatten als erste das riesige Potential der vor den Küsten schwimmenden Fett- und Proteinquellen erkannt und schon im 11 Jahrhundert nC. mit dem Walfang begonnen. Vor allem die langsam schwimmenden Bartenwale wie Nordkaper, Buckelwale und Grauwale des Ostatlantiks waren leicht erreichbar.

Die Europäer waren die Ersten und haben sich bei der Jagd durch besondere Gründlichkeit ausgezeichnet: der Atlantik beherbergt heute die geringste Population an Grosswalen. Etwa 200 Buckelwale findet man heute bei den Kapverden im Winter, die Nordkaper sind im Ostatlantik nur sehr sporadisch zu sehen, Grauwale gibt es gar nicht mehr im Atlantik.

Die schlanken Furchenwale sind schnellere Schwimmer

Nachdem die Populationen vor der eigenen Küste uneinträglich wurden, weitete man die Jagd auf die arktische Region aus, wo auch der Grönlandwal mit einbezogen wurde. Mit schnelleren Schiffen und besseren Fangmethoden wurden ab dem 19 Jh. die grossen und schnellen Blau-, Finn- und Seiwale gejagt und proportional zu ihrer Grösse dezimiert. Es kitzelt mich immer wieder, darauf hinzuweisen, dass wir, die Europäer, die treibende Kraft bei der fast vollständigen Ausrottung der Wale waren, vor Allem in Anbetracht der Energie, mit der Einige Japan kritisieren.

Heutiger Stand

Seit 1948 wurde der Walfang mit der Einrichtung der internationalen Walfangkommission stark eingeschränkt und 1986 auf Null gestzt, das Desaster hatte sich aber mit dem Verschwinden der Wale bereits selbst limitiert. Heute fangen drei Nationen weiter Grosswale (über 10 m Länge), die sich der Kommission nicht angeschlossen haben bzw wieder ausgetreten sind: Island und Norwegen und seit Ende 2018 auch Japan. Extra geregelt und meist gar nicht erwähnt wird dabei der Fang der kleineren Arten.

Bei den Kanaren

küstennah schwimmende Tümmler wurden gelegentlich gejagt

Auf den Kanaren gab es nie eine Walfangstation oder eine Tradition. Bis ins vergangene Jahrhundert startete man vereinzelte Versuche z. B. Pottwale und Buckelwale zu jagen, und bis in die 50er wurden gelegentlich Tümmler gefangen. Die aktuellen Bedrohungen muss man als zusätzliche Belastung für deren Populationen betrachten.