Ringelwürmer

Bei dieser, bereits mit Verdauungs- und Nervensystem ausgestatteten Tiergruppe, handelt es sich um Verwandte unseres Regenwurmes.

Feuerwurm (Hermodice carunculata)

Ringelwürmer haben vielfältige Formen ausgebildet. Man unterscheidet sie von anderen Würmern durch klar erkennbare einzelne Segmente. Es gibt einen Kopf mit einer Konzentration von Nervenzellen, Augen und anderen Sinnesorganen, wie z. B. Antennen.

Teilweise ist der Körper klar als Wurm erkennbar mit Scheinfüsschen und Borstenbüscheln ausgerüstet, welche der Fortbewegung und der Abwehr dienen. In der Gezeitenzone finden wir Exemplare dieser meist räuberischen Arten von wenigen mm bis zu 60 cm Länge, meist zwischen Algen oder unter Steinen. Es gibt aber auch festsitzende, Röhren bildende Artengruppen, die dann besondere Kopfanhängsel für den Nahrungserwerb ausgebildet haben.

Bewegliche Arten

Oranger Feuerwurm (Eurythoe complanata)

Die beiden häufigsten bzw. sichtbarsten Arten sind mit Vorsicht zu geniessen. Die Borsten der Feuerwürmer (Hermodice carunculata und Eurythoe complanata) bohren sich gerne durch die Haut und fühlen sich dann etwa so an wie die winzigen Nadeln der Kaktusfeige. In den Borsten des orangen Feuerwurmes wurde der Entzündungen in der Haut auslösende Stoff Complanin nachgewiesen.

Feuerwürmer ernähren sich gerne von Anemonen und anderen Nesseltieren, in die sie sich seitlich verbeissen und deren Körperflüssigkeiten sie aufsaugen.

Da sie auch gerne Aas fressen, findet man sie beispielsweise gehäuft unter nicht ausreichend gepflegten Fischzuchten und betrachtet sie als Anzeichen für ein Überangebot an Nahrungsresten.

Röhrenbewohner

Bei den Röhrenbewohnern werden die Kopfanhängsel durch eine Tentakelkrone ergänzt oder ersetzt, die der Filtration des Wassers dient.

Röhrenwurm-Tentakelkrone

Röhrenwürmer formen z. B. mit dem Kalk aus dem Meerwasser oder dem Sand des Untergrundes röhrenartige Gehäuse, in die sie sich bei Gefahr zurückziehen können. In der Gezeitenzone findet man meist kleine, weissliche, fest auf den Felsen aufgewachsene Formen, mit einer Länge von wenigen cm.

 

Rankenwürmer (Cirratulidae)

Andere Ringelwürmer, die sogenannten Rankenwürmer, leben völlig zurückgezogen in Spalten oder Sediment und drücken ihre Körperflüssigkeit in dehnbare Rückenanhängsel, welche dann den Meeresboden nach organischen Resten abtasten.