Trockenes Buschland

Nicht mehr unter dem direkten Einfluss des Meeres, aber auch nicht weit genug im Landesinneren, um von den lebensspendenden Passatwolken versorgt zu werden, erstreckt sich die Wolfsmilchzone.

Wolfsmilch auf La Mérica nördlich von Valle Gran Rey

Unterhalb der Wolkenzone und ausserhalb der feuchten Täler liegen die steinigen Hänge und karstigen Flächen, die den Wolfsmilchgewächsen beste Lebensbedingungen bieten.

Kaum andere Pflanzen können mit der Kandelaberwolfsmilch und den buschförmigen Wolfsmilcharten konkurrieren. Der Lebensraum ist durch geringe bis nicht vorhandene Niederschläge im Winter charakterisiert, die Regenmenge liegt zwischen 150 – 350 l/Quadratmeter im Jahr und das bei hoher Verdunstung. Diese Lebensbedingungen entsprechen zum Teil denen einer Wüste. Der Tau in den kühlen Winternächten wird zum wichtigen Faktor.

Diese trockene Buschlandschaft erstreckt sich von 300 bis 400 m auf der Nordseite und erreicht 600 bis 800 m im Süden der Inseln.

In dem Gelände finden wir eine Menge charakteristische Pflanzen: Der Beifuss gibt an den den etwas feuchteren Hängen das Aroma, Agaven durchbrechen die Liste der einheimischen Pflanzen ebenso wie die wilde Artischocke und die spanische Golddistel. Kleinie, Kanaren-Lavendel, Dornlattich, Aphodil und der staubige Zwergölbaum kommen häufiger vor. Beweidung durch Ziegen ist ein wichtiges Auswahlkriterium.